Jemen, der Internationale Gerichtshof und die Befreiung der Muslime

Shahid Bolsen     —    12.01.2024

Original Artikel: Yemen, the ICJ, and Muslim liberation
Übersetzung: 13.01.2024

Ges­tern be­gann der In­ter­na­tio­na­le Ge­richts­hof mit der An­hö­rung ge­gen Is­rael we­gen des Völ­ker­mor­des im Gaz­a­st­rei­fen, und die­ser Fall, der von Süd­afri­ka un­ter­stützt wird, wird von den 57 Län­dern der OIC und den 22 Län­dern der Ara­bi­schen Li­ga und ei­gent­lich dem ge­sam­ten Glo­ba­len Sü­den un­ter­stützt. Vie­le Men­schen frag­ten sich, wie die­ser Fall aus­ge­hen wür­de. Ob der IGH ge­gen Is­rael ent­schei­den wür­de oder nicht. Ent­schei­den, dass die­ser Völ­ker­mord an der Be­völ­ke­rung des Gaz­a­st­rei­fens tat­säch­lich ak­tiv be­gan­gen wird. Es ist klar, dass der IGH ei­ne po­li­ti­sche In­sti­tu­ti­on ist und sei­ne Ent­schei­dun­gen stark po­li­tisch ge­prägt sind und po­li­ti­schem Druck un­ter­lie­gen. Die Men­schen ha­ben sich da­her zu Recht ge­fragt, wie groß die Chan­cen sind, dass der IGH tat­säch­lich ge­gen Is­rael ent­schei­det, ob­wohl Is­rael im­mer voll und ganz von den West­mäch­ten un­ter­stützt wur­de und der IGH als ein Werk­zeug der West­mäch­te, ins­be­son­de­re der Ver­ei­nig­ten Staa­ten, an­ge­se­hen wird.

Nun, man muss­te nicht lan­ge war­ten, um zu se­hen, wie das Ge­richt wohl ent­schei­den wür­de. Zu­nächst ein­mal sind die von Süd­afri­ka vor­ge­leg­ten Be­wei­se ab­so­lut un­wi­der­leg­bar und ver­nich­tend. Ihr Fall ist äu­ßerst gut be­legt und akri­bisch de­tail­liert und zi­tiert wört­lich die völ­ker­mör­de­ri­schen Wor­te is­rae­li­scher Po­li­ti­ker selbst, ein­schließ­lich Ne­tan­ja­hu selbst, und bringt die­se Wor­te di­rekt mit den Ak­tio­nen des is­rae­li­schen Mi­li­tärs in Ga­za in Ver­bin­dung. Es han­delt sich al­so um einen ab­so­lut ver­nich­ten­den Fall, und es ist, of­fen ge­sagt, un­mög­lich, da­ge­gen zu ar­gu­men­tie­ren. Si­cher­lich ist es un­mög­lich, mit ei­nem ver­gleich­ba­ren Maß an Ernst­haf­tig­keit oder mit ei­nem ver­gleich­ba­ren Stan­dard an Be­wei­sen und Ar­gu­men­ten, wie sie von der Staats­an­walt­schaft vor­ge­legt wer­den, da­ge­gen zu ar­gu­men­tie­ren.

Schon am ers­ten Tag der Zeu­gen­aus­sa­ge wa­ren Is­rael und die Ver­ei­nig­ten Staa­ten voll­stän­dig und ma­kel­los be­siegt, und wenn Sie Zwei­fel dar­an hat­ten, dass Is­rael und die Ver­ei­nig­ten Staa­ten dies er­kannt ha­ben, dann gibt es nichts, was dies mehr hät­te be­wei­sen kön­nen als das, was die USA spä­ter an die­sem Tag, an die­sem Abend ge­tan ha­ben. Noch am sel­ben Abend grif­fen sie den Je­men an. Sie ha­ben den Je­men an­ge­grif­fen, weil sie wuss­ten, dass sie vor dem in­ter­na­tio­na­len Ge­richts­hof ver­lie­ren wür­den. Dies ist ei­ne sehr ver­zwei­fel­te, sehr er­bärm­li­che Form noch einen drauf zu le­gen. Stel­len Sie sich vor, ih­re Re­ak­ti­on auf die un­wi­der­leg­ba­ren Be­wei­se für den Völ­ker­mord in Ga­za be­steht dar­in, die Ge­walt zu es­ka­lie­ren und aus­zu­wei­ten, um den Völ­ker­mord zu ver­tei­di­gen. Da sie den Völ­ker­mord vor Ge­richt nicht ver­tei­di­gen kön­nen, ha­ben sie be­schlos­sen, die Bru­ta­li­tät zu ver­stär­ken, in­dem sie sie ver­brei­ten. Sie ver­tei­di­gen das Ge­met­zel mit dem Mit­tel des Ge­met­zels, und das ist die ame­ri­ka­ni­sche Art.

Sie ha­ben die Un­ter­stüt­zung der Welt ver­lo­ren, weil sie die Ehr­furcht der Welt ver­lo­ren ha­ben, sie ha­ben den Re­spekt der Welt ver­lo­ren und sie ha­ben die Angst der Welt ver­lo­ren. Sie wer­den vor dem Welt­ge­richt in die En­ge ge­trie­ben und um­garnt von dem Sys­tem, das sie selbst ge­schaf­fen ha­ben.Das Sys­tem, das sie zum Schutz ih­rer Straf­frei­heit und zur Ver­fol­gung ih­rer Geg­ner ge­schaf­fen ha­ben. Die Me­cha­nis­men des Rechts, die sie zur Un­ter­drückung, Ver­fol­gung und Im­mu­ni­sie­rung ih­rer selbst auf­ge­baut ha­ben, wer­den nun ge­gen sie ge­rich­tet. Al­so grei­fen sie zu dem, was sie schon im­mer ge­tan ha­ben. Sie grei­fen auf das zu­rück, wo­für sie das gan­ze Sys­tem ge­schaf­fen ha­ben, um es ih­nen zu er­mög­li­chen. Was wil­de, pri­mi­ti­ve, ro­he Kraft und Ge­walt ist. Die Schich­ten wer­den ab­ge­schält, das Fur­nier wird ab­ge­zo­gen.

Ame­ri­ka war all die Jah­re der "Kö­nig auf dem Hü­gel". Und sie wer­den den Hü­gel hin­un­ter­ge­zo­gen, und nicht nur das. Der Hü­gel selbst zieht sie nach un­ten. Und al­les, was sie tun kön­nen, ist um sich schla­gen. Ich sa­ge Ih­nen, was wir ge­ra­de er­le­ben, ist ein Sieg. Ih­re bös­ar­ti­gen, bar­ba­ri­schen In­stink­te be­schleu­ni­gen nur ih­ren Un­ter­gang. Mit dem An­griff auf den Je­men zei­gen sie der Welt und dem Welt­ge­richt, dass es sich in Ga­za um einen Völ­ker­mord han­delt, und zwar weil wir glau­ben, dass un­se­re Fä­hig­keit zur Ge­walt uns über­le­gen macht, uns über­mäch­tig macht und un­se­re Fä­hig­keit zur Ge­walt uns be­rech­tigt, ge­walt­tä­tig zu sein.

Und nun? Was wirst du tun, Welt? Denn was ha­ben die Hou­this ge­tan, au­ßer zu ver­su­chen, den Völ­ker­mord zu stop­pen? Sie ta­ten nichts an­de­res, als ei­ne Blo­cka­de ge­gen ein kri­mi­nel­les Re­gime, ein Ter­ror­re­gime, ein Völ­ker­mord­re­gime durch­zu­set­zen. Und wie wol­len Sie sie da­für be­stra­fen? Au­ßer, dass Sie selbst kri­mi­nell, ter­ro­ris­tisch und völ­ker­mor­dend sind.

Se­hen sie, nie­mand ist bei ih­nen. Ich mei­ne, ih­re Ko­ali­ti­on ge­gen den Je­men ist schon vor Wo­chen aus­ein­an­der ge­fal­len. Und au­ßer dem Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich hat sich nie­mand an ih­ren Luft­an­grif­fen be­tei­ligt. Die gan­ze Welt hat sie ver­las­sen. Selbst west­li­che Län­der wol­len da­mit nichts zu tun ha­ben. Sie ma­chen es nur noch schlim­mer für sich selbst. Wir sind buch­stäb­lich Zeu­gen ei­ner ame­ri­ka­ni­schen Kern­schmel­ze. Und ich glau­be - was sehr wich­tig ist -, dass dies auch dar­an liegt, dass die Ei­gen­tü­mer und Kon­trol­leu­re des glo­ba­len Fi­nanz­ka­pi­tals sie im Stich las­sen.

Ame­ri­ka hat sich jahr­zehn­te­lang selbst aus­ge­höhlt. Sie über­tru­gen Macht und Be­fug­nis­se auf den pri­va­ten Sek­tor. Und jetzt sind sie leer und ha­ben nur noch die­se bar­ba­ri­schen In­stink­te und ge­walt­tä­ti­gen Ten­den­zen, und sie sind iso­liert. Und ih­re ei­ge­nen In­stink­te, ih­re ei­ge­nen Ten­den­zen iso­lie­ren sie nur noch mehr. Sie glau­ben, dass sie so han­deln kön­nen, wie sie frü­her ge­han­delt ha­ben; dass sie tun kön­nen, was sie frü­her zu tun pfleg­ten. Aber se­hen Sie, das war in der Ver­gan­gen­heit nur mög­lich, weil die Welt be­reit war zu ka­pi­tu­lie­ren. Es war nur mög­lich, weil die Welt es zuließ. Und die Welt hat im­mer nur ka­pi­tu­liert und nach­ge­ge­ben, weil sie kei­ne an­de­ren Mög­lich­kei­ten hat­te.

Das ist nicht mehr der Fall. Das zeigt auch der Fall vor dem In­ter­na­tio­na­len Ge­richts­hof. Die­ser Fall hät­te vor 30 Jah­ren oder vor 20 Jah­ren oder vor 10 Jah­ren oder so­gar vor drei Jah­ren nicht ein­tre­ten kön­nen. Ich mei­ne, der Fall wä­re nie an­ge­nom­men wor­den. Das Ge­richt hät­te ihn nie an­ge­hört. Die Ar­gu­men­te für einen Völ­ker­mord hät­ten si­cher­lich 75 Jah­re lang vor­ge­bracht wer­den kön­nen. Tat­säch­lich hät­te man ein Jahr­hun­dert lang ar­gu­men­tie­ren kön­nen, aber das Ge­richt hät­te es nie zu­ge­las­sen. Das Ge­richt hät­te sie nie zu­vor ge­hört. Al­lein die Tat­sa­che, dass die­ser Fall an­ge­hört wird und von den BRICS in­iti­iert wur­de, von der OIC, der Ara­bi­schen Li­ga und dem ge­sam­ten glo­ba­len Sü­den un­ter­stützt wird, zeigt, dass die Zeit für Ame­ri­ka ab­ge­lau­fen ist.

Ich möch­te Ih­nen sa­gen, wie ih­re bar­ba­ri­schen In­stink­te ge­gen sie ein­ge­setzt wer­den. Sie grei­fen den Je­men an, weil... - wie wird der Je­men Ver­gel­tung üben? Die Hou­this wer­den nichts an­de­res tun, als sich an den­je­ni­gen zu rä­chen, an de­nen sie sich rä­chen kön­nen. Das wer­den ame­ri­ka­ni­sche und bri­ti­sche Han­dels­schif­fe sein, west­li­che Schif­fe im Ro­ten Meer. Sie hat­ten es nur auf is­rae­li­sche Schif­fe ab­ge­se­hen, aber jetzt wer­den sie - sehr wahr­schein­lich - je­des west­li­che Schiff als le­gi­ti­mes Ziel be­trach­ten. Wenn die Hou­this nun ame­ri­ka­ni­sche oder bri­ti­sche Schif­fe an­grei­fen, den­ken die Ame­ri­ka­ner, dass ih­nen das die Mög­lich­keit gibt, den Kon­flikt so zu es­ka­lie­ren, dass sie den Schwer­punkt ih­rer Ge­walt ge­gen den Iran ver­la­gern kön­nen, denn al­les, was sie im­mer tun, ist, nach Mög­lich­kei­ten zu su­chen, Krieg und Blut­ver­gie­ßen zu es­ka­lie­ren und aus­zu­wei­ten. Das ist ihr bar­ba­ri­scher In­stinkt. Aber wenn das Ro­te Meer zu ei­ner of­fe­nen Kon­flikt­zo­ne, zu ei­nem Kriegs­ge­biet wird, wird die west­li­che Han­dels­prä­senz am Ro­ten Meer voll­stän­dig be­en­det. Durch ihr ei­ge­nes Han­deln wer­den sie aus der Re­gi­on ver­trie­ben. Und - wie ich be­reits ge­sagt ha­be - nie­mand, der et­was zu sa­gen hat, will einen Krieg mit dem Iran. Nie­mand will, dass der Na­he Os­ten in Brand ge­rät, und nie­mand, der et­was zu sa­gen hat, wird das mit­ma­chen.

Ame­ri­ka tut jetzt nichts an­de­res, als in Er­in­ne­run­gen zu schwel­gen. Der An­griff auf den Je­men ist ei­ne Art Nost­al­gie­an­fall für die al­ten Zei­ten, als die­se Art von Fle­xi­bi­li­tät noch je­den be­ein­druck­te. Aber jetzt wird es der gan­zen Welt nur noch deut­li­cher ma­chen, dass Ame­ri­ka ei­ne ge­fähr­li­che Be­las­tung ist und es nichts bringt, zu ver­su­chen, es zu be­schwich­ti­gen oder zu plät­ten. Sie ma­chen einen Feh­ler nach dem an­de­ren. Es ist so, als wür­de man Joe Bi­den da­bei zu­se­hen, wie er ver­sucht, ei­ne Trep­pe hin­auf­zu­stei­gen oder Fahr­rad zu fah­ren. Sie kön­nen nichts rich­tig ma­chen und sie kön­nen den Raum nicht le­sen. Der Na­he Os­ten, die Re­gi­on und die in­ter­na­tio­na­len Be­zie­hun­gen im All­ge­mei­nen wer­den dank der BRICS wie­der zu ei­nem or­ga­ni­sier­ten, herz­li­chen und in­tel­li­gen­ten Ge­spräch zwi­schen den Na­tio­nen. Und dann stürmt Ame­ri­ka her­ein, rülpst und schreit Ob­szö­ni­tä­ten. Die Welt ist da­mit fer­tig. Nie­mand ist be­ein­druckt.

Heu­te, am Frei­tag, hat­te Is­rael die Dreis­tig­keit, sich vor dem IGH ge­gen den Vor­wurf des Völ­ker­mor­des zu ver­tei­di­gen, in­dem es die glei­chen ent­larv­ten hoh­len Ar­gu­men­te wie im­mer vor­brach­te. Denn sie muss­ten sich nie wirk­lich ver­tei­di­gen. Und selbst jetzt wird ih­re wirk­li­che Ver­tei­di­gung durch die Luft­an­grif­fe der USA und Groß­bri­tan­ni­ens im Je­men durch­ge­führt. Sie be­lei­di­gen die In­tel­li­genz des Ge­richts­hofs. Sie be­lei­di­gen die In­tel­li­genz des ge­sam­ten Pla­ne­ten. Aber das liegt wie­der­um dar­an, dass die Macht der Ver­ei­nig­ten Staa­ten den gan­zen Pla­ne­ten da­zu zwin­gen konn­te, sich dumm zu stel­len.

Is­rael war wie der schreck­li­che, un­ta­len­tier­te Hand­lan­ger des Ma­fio­so aus der Nach­bar­schaft, dem je­der vor­ma­chen muss­te, er sei char­mant und bril­lant. Aber auch die­se Zei­ten sind vor­bei. Und dass die­se Zei­ten vor­bei sind, wird so­wohl durch die Tat­sa­che deut­lich, dass die An­hö­run­gen vor dem IGH statt­fin­den, als auch durch die Tat­sa­che, dass die USA und das Ver­ei­nig­te Kö­nig­reich den Je­men an­grei­fen, um zu ver­su­chen, das Nar­ra­tiv zu än­dern. Und sie ver­su­chen, von der An­kla­ge des Völ­ker­mords in Ga­za ab­zu­len­ken. Denn - wie ich be­reits ge­sagt ha­be - der Völ­ker­mord in Ga­za ist nichts an­de­res als ein ame­ri­ka­ni­scher Völ­ker­mord. Is­rael ist nichts an­de­res als ein west­li­ches ko­lo­nia­lis­ti­sches Pro­jekt, ein ge­walt­sa­mes ame­ri­ka­ni­sches Ein­drin­gen in die Re­gi­on. Der Zio­nis­mus ist nur ei­ne Um­be­nen­nung des west­li­chen Im­pe­ria­lis­mus, und des­halb wird er durch An­grif­fe auf den Je­men durch­ge­setzt und ver­tei­digt. Denn es geht um die Be­herr­schung und Kon­trol­le der ge­sam­ten Re­gi­on.

Die Zio­nis­ten sind nur das jü­di­sche Re­gi­ment der im­pe­ria­lis­ti­schen Ar­mee, mehr nicht. Aber je­der weiß, dass das im 21. Jahr­hun­dert nicht mehr funk­tio­nie­ren wird. Al­le wis­sen es, au­ßer den Neo­cons in Wa­shing­ton und den wahn­haf­ten Fa­na­ti­kern in Tel Aviv. Je­der weiß, dass die Zu­kunft nicht so aus­sieht. Die glo­ba­le Wirt­schaft weiß, dass die Zu­kunft so nicht aus­se­hen kann. Und ich glau­be nicht, dass sie es zu­las­sen wer­den, dass die Ver­ei­nig­ten Staa­ten ih­re ge­walt­tä­ti­ge Dumm­heit wei­ter über die Re­gi­on aus­brei­ten. Nein, der Schwer­punkt ver­la­gert sich vom Wes­ten in den glo­ba­len Sü­den, und zwar von der un­zi­vi­li­sier­ten Welt in die zi­vi­li­sier­te Welt. Und mit har­mo­ni­schen, ko­ope­ra­ti­ven und in­te­grier­ten glo­ba­len Be­zie­hun­gen lässt sich sehr viel mehr Geld ver­die­nen als mit dem al­ten Mo­dell von Vor­herr­schaft, Un­ter­wer­fung und Blut­ver­gie­ßen.

Sie se­hen die Kriegs­wirt­schaft der Ver­ei­nig­ten Staa­ten, den so ge­nann­ten mi­li­tä­risch-in­dus­tri­el­len Kom­plex, als wich­tigs­te Ma­na­ge­ment­stra­te­gie und als Mo­tor der Bin­nen­wirt­schaft. Dass dies er­laubt war, hing da­von ab, dass die Bin­nen­wirt­schaft der Ver­ei­nig­ten Staa­ten, der Wohl­stand in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten, für die Ei­gen­tü­mer und Kon­trol­leu­re des glo­ba­len Fi­nanz­ka­pi­tals wich­tig war, als Un­ter­neh­men und Fi­nan­ze­li­ten noch an na­tio­na­le Gren­zen ge­bun­den und dem Staat un­ter­ge­ord­net wa­ren.

Das ist nicht mehr der Fall. Die­ses Sys­tem, die­ses kriegs­ge­trie­be­ne Wirt­schafts­mo­dell, ist al­so zu ei­ner Be­las­tung ge­wor­den. Aber die ame­ri­ka­ni­schen Po­li­ti­ker sind be­kann­ter­ma­ßen lang­sam, wenn es um das The­ma geht. Die Po­li­ti­ker in Wa­shing­ton sind wie ei­ne Zei­chentrick­fi­gur, die von ei­ner Klip­pe stürzt und dort für ei­ne Se­kun­de schwebt und zu spät merkt, dass sie kei­nen Bo­den un­ter den Fü­ßen hat. Und dann wer­den sie in die Ver­ges­sen­heit stür­zen. Sie ha­ben kei­ne Stra­ße mehr, sie wis­sen es nur noch nicht.

Aber der Rest des Pla­ne­ten be­wegt sich be­reits mit ei­ner Ge­schwin­dig­keit auf ei­ner Au­to­bahn, von der nie­mand in Wa­shing­ton je wuss­te, dass sie ge­baut wur­de. Oh ja, dies ist ein Sieg, und die Mus­li­me müs­sen [ara­bisch klin­gen­des Wort] ma­chen, sie müs­sen [ara­bisch klin­gen­des Wort] ma­chen, sie müs­sen [ara­bisch klin­gen­des Wort] ma­chen wie nie zu­vor, denn wir sind Zeu­gen, wir er­le­ben die Be­frei­ung un­se­res Lan­des, die Be­frei­ung un­se­res Vol­kes, und wir müs­sen froh sein und wir müs­sen dank­bar sein [ei­ni­ge ara­bisch klin­gen­de Wor­te].